Andrea Hofer erlebte einen turbulenten Ironman Switzerland und beendete ihn auf dem sehr starken 21. Overall Frauen Rang (5. AK). Weniger euphorisch erlebten Samuel Jud (45. overall/8. AK) und Remo Meierhofer (283./54. AK) die 3,9 km Schwimmen, 180 km Velo und 42,2 km Laufen.
Ein platter Reifen, Muskelkrämpfe, Probleme mit der Ernährung, und, und, und. „Mit 1000 Sachen und möglichen Problemen beschäftigst du dich vor einem solch grossen Rennen wie dem Ironman“, sagte Andrea. Und dann das: Beim Rolling Start rannte sie aggressiv ins Wasser und trat auf einen spitzen Stein. Ein Stich im Fuss und ein Schmerz, der nicht weichen wollte, waren die Konsequenz. Der Gedanke, ob sie nun „aufgeben müsse wegen diesem Mist“, schoss der routinierten Athletin (achter Ironman, davon auch WM auf Hawaii) fortan immer wieder durch den Kopf. „Völlig aus dem Konzept geworfen“, fühlte sie sich.
Doch Andrea verstand es immer besser, den Dauerschmerz zu ignorieren, respektive ihn als Begleiter während den fast 11 Wettkampfstunden anzunehmen. Und die Leistung sah sie kaum beeinträchtigt. Enorm hart wurde es dennoch. „Vor allem die vierte und letzte Laufrunde war ein Gmorx“, sagte sie. Die letzten 400 m entschädigten aber für alles: „Ein solches Gefühl lässt sich nicht kaufen, ein Gefühl so wunderbar, dass ich es nie vergessen werde.“ Bilanzierend war es ein „wunderschöner Tag“.
Schwieriges Rennen für Sämi
Bei seiner Ironman-Premiere schnellster LCM-Vertreter war Sämi Jud. 9:42:45 Stunden benötigte er. Auf Platz 45 ist er klassiert, gar auf Rang 8 bei dem M35. Zufrieden mit seiner Leistung zeigte er sich aber nicht: „Nach vier Stunden war ich leer, es war, wie wenn jemand den Riegel geschoben hätte.“ Dank intensiver Verpflegung erholte er sich vorerst wieder. Zur Durchhalteübung wurden aber die zweite Hälfte des Laufmarathons: „Zum Glück war die Strecke durch die Innenstadt so kurzweilig, Schritt für Schritt, Abschnitt für Abschnitt konnte ich so zurücklegen“.
Nah am grossen Glück
Nur gut vier Minuten fehlten Remo zum ganz grossen Glück: dem Knacken der 11-Stunden-Grenze. „Irgendwie fehlte der letzte Biss, vor allem als ich zu realisieren begann, dass es nichts werden wird mit dem grossen Zeitziel“, sagte er. Die letzte Laufkilometer lief er „auf dem Zahnfleisch“.
Weil „Kopf und Körper nicht mehr wollten“ gab nach 120 Velokilometern Alex Bützberger das Rennen auf. Podestplätze am Züri-Tri auf der 5i50 Distanz erreichten Andrea Steffens (3. F50) und Silvia Brandstetter (3. F55). Auf Platz 4 (M55) schaffte es Rico, auf Platz 5 (M55) über die Short Distance Markus Meier Joos.
Verfasst von Jörg Greb