Glücksgefühle, Stolz und Lohn für die harte Arbeit.

Mit drei Kategoriensiegen brillierten die Läuferinnen und Läufer des LC Meilen einzigartig am Zürich Marathon. Die Namen der Protagonisten: Alfred Brunner, Lisa Abé-Weber und Regula Benz.

Eine solche Erfolgsbilanz – drei Siege von den insgesamt je 11 Altersklassen bei den Männern wie den Frauen – weist kein anderer Verein auf am Zürich Marathon – keiner der grossen Leichtathletik-Vereine der Stadt, nicht der SSC Langnau, nicht die TG Hütten, nicht der LC Uster.
Drei hervorragende Leistungen von Alfred Brunner, Lisa Abé-Weber und Regula Benz bildeten die Basis für dieses Vorzeigeergebnis. Und entsprechend gross ist die Freude im Klub und insbesondere bei den drei Protagonisten. Sie ernteten den Lohn für zahlreiche Trainingskilometer, eine erfolgreiche Balance zwischen Belastung, Erholung, Beruf und Familie wie auch für den harten Kampf während den 42,195 km. Und sie wussten die perfekten Laufbedingungen zu nutzen.

Lisa Abé: «alles perfekt und keine Krisen»

Für die beste Overall-Klassierung sorgte Lisa Abé-Weber. Den sehr beachtlichen 17. Rang (unter 892 klassierten Frauen im Marathon) belegte sie – und errang dabei einen hochüberlegenen Kategoriensieg. Über 12 Minuten lag die Nächstbeste zurück. Und Lisa Abé freute sich entsprechend: «Es lief von A bis Z nach Plan und ich kam ohne Krise über die Distanz.» Ohne grosse Willenskräfte ging es allerdings auch bei ihr nicht.: «Die letzten 5 km waren hart».
Im Direktvergleich mit den Ähnlichschnellen stellte sie aber «Pluspunkte auf meiner Seite» fest. Und prägend: «Einige Männer klappten in dieser Phase zusammen.» Sie aber machte noch einige Positionen gut. Nach 3:00:14 Stunden querte sie die Ziellinie auf dem Sechseläutenplatz – überglücklich. Und die Krönung folgte bei der Siegerehrung. «Endlich hab auch ich es einmal aufs Podest geschafft und nicht nur immer meine Kinder», sagte sie lachend. Auf ihren Nachwuchs spielte sie an. Dieser schwimmt im SC Meilen erfolgreich. Und worauf gründet dieser Erfolg? Lisa Abé bringt es auf den Punkt: «Dahinter steckt viel harte Arbeit.» Nicht zuletzt ans wöchentliche Intervall-Training im LC Meilen denkt sie.

Alfred Brunner: Rang super, Zeit ok – «ich bin überrascht»

Von diesen gemeinsamen Klubtrainings profitiert auch Alfred Brunner. Den Zürich Marathon steuerte er lange im Voraus an. Allerdings bremste ihn eine Oberschenkelverletzung im Herbst aus. «Anfänglich war nicht einmal Spazieren möglich», blickt er zurück. Zwei Monate rutschte das Laufen in den Hintergrund. Das Forcieren des Krafttrainings und anderer Faktoren (Dehnen) brachten ihn rückblickend aber weiter. Und als es wieder ging mit dem Lauftraining, begann er vorsichtig. Doch rasch stieg beim Routinier die Formkurve an.
Das Resultat, die starken 2:57:35 Stunden und der klare Kategoriensieg sind Beweis für die kluge Strategie. «Ich bin überrascht», bilanziert Brunner, «der Rang ist perfekt, und auch mit der Zeit kann ich zufrieden sein». Lediglich um vier Minuten verpasste er seine persönliche Bestmarke, und diese liegt bereits sechs Jahre zurück.

Regula Benz: Die eingeschränkte Vorbereitung negiert

Durch Knieprobleme sah sich Regula Benz in der Vorbereitung gehindert, «Nie weiter als 22,5 km gelaufen ist sie. Auf die so genannten Longruns, also Einheiten über zwei, drei Stunden, musste sie verzichten. Dass sie nun trotzdem eine Zeit von 3:28:55 Stunden erreichte, macht sie «stolz und sehr happy». Der Kategoriensieg versüsst diesen zusätzlich. Regula Benz war mit dem Vorsatz ins Rennen gestiegen anzukommen. Das ist ihr mehr als eindrücklich geglückt. Stellt sich abschliessend die Frage, wie sich die eingeschränkte Vorbereitung nun effektiv ausgewirkt hatte. Sie lacht: «Bis nach Meilen und quasi vor die Haustüre» lief es ausgezeichnet, auf der zweiten Streckenhälfte aber liess ich Zeit liegen.»
Apropos Einteilung und Abschnittszeiten: Lisa Abé realisierte beinahe, was als «die grosse Kunst des Marathonlaufens» gilt: einen Negativsplit. Nach 1:29:35 für die erste Hälfte, benötigte sie für die zweite nur 1:04 Minuten länger. Und auch Alfred Brunner teilte vorzüglich ein: 1:27:36 stehen 1:30:04 Stunden gegenüber.
gg/Jörg Greb