Am Ironman Mallorca in Port d’ Alcudia feierte die LC-Meilen-Triathletin Petra Schmiedel mit dem Kategoriensieg einen Grosserfolg. Er wäre verbunden mit der Qualifikation für den Ironman Hawaii.

Schwierig ist es gewesen, die reich befrachtete Saison in die zweite Oktober-Hälfte weiterzuziehen. Es galt während Wochen, die Spannung aufrecht zu erhalten, nochmals einen Formpeak anzusteuern und die Freude zu konservieren. Petra Schmiedel glückte dies ausgezeichnet. Sie gewann auf Mallorca ihr letztes Saisonrennen in ihrer Altersklasse souverän. «Ich bin mir meiner guten Form bewusst gewesen», sagte sie. Auch auf dem Velo. Die kalten, kürzeren Tage hinderten sie nicht daran, die längeren Ausfahrten in Angriff zu nehmen.

Mit ihrem AK-Triumph realisierte die Stäfnerin rangmässig das perfekte Resultat. Im Rennen mit dem anspruchsvollen Parcours (fast 2000 Höhenmeter allein auf dem Velo) aber sah die Perfektionistin durchaus Potenzial. «Wohl bin ich etwas zu euphorisch und schnell losgezogen», sagt sie zu den 3,9 km Schwimmen, 180 km Velo und dem Fussmarathon. Die Aussage bezieht sich hauptsächlich auf den abschliessenden Marathon. Auf den letzten 10 km bremsten sie Muskelkrämpfe – «an fünf verschiedenen Körperstellen», Das stellte sich als besonders anspruchsvoll heraus. Nicht wie gewünscht «das Rennen durchziehen», konnte sie. Miteinbezogen in die Ursachenfindung hat sie aber auch die Wettkampfverpflegung:. Sie hat erkannt: «Salztabletten hätten eventuell weitergeholfen, verbunden mit mehr Flüssigkeit trinken.»

Die Euphorie dämpfen

Einen grossen Erfolg errungen hat die Familienfrau mit einem 90-Prozent-Pensum in der Fahrradfirma ihres Mannes Harald Schmiedel (Trek) dennoch. Mit dem Sieg verbunden ist der Slot für den Ironman Hawaii. «Grossartig», sagt sie – nur: Diesen einzulösen brauchte sie nicht. Die Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaft auf der «Geburtsinsel des Triathlons» hatte sie bereits zuvor sichergestellt gehabt. Die Vorfreude auf den Oktober 2022 zeigt sich jetzt doppelt: «Im Gegensatz zu meiner Premiere 2017 hat sich nun auch Harald qualifiziert.» Bereits beim Ironman Hamburg glückte ihm dies Ende August.

Und eines hat sich Petra Schmiedel bereits heute vorgenommen: «In einem Jahr werde ich nicht mehr derart blauäugig ins grosse Hawaii-Rennen steigen.» Der Hitze, der Zeitumstellung, der besonderen Atmosphäre schenkte sie vor vier Jahren nicht die nötige Aufmerksamkeit. Bereits heute stahlt die Powerfrau eine «ganz andere Sicherheit» aus. Das Bauen auf den Trainingsplänen des zweifachen Siegers am Ironman Switzerland, Jan van Berkel, macht sich bezahlt. «Ich fühle mich bei Jan super aufgehoben. Er vermittelt mir die richtigen Trainingsinhalte  und genügend Erholungszeit», streicht sie hervor. So ist es ihr gelungen, verletzungsfrei zu bleiben und die Balance zwischen Training und Erholung zu halten.

Und jetzt, Ende Saison, blickt sie auf ein Superjahr zurück. Fünf Rennen bestritt sie, vier Siege resultierten: beim LInthathlon, beim Ironman 70.3 Rapperswil-Jona, über die Kurzdistanz am Powerman in Zofingen und jetzt als Höhepunkt auf Mallorca. Nur am Uster Triathlon musste sie sich mit Platz 2 begnügen – in einer Kategorie, in der sie sich mit bis zu acht Jahre jüngeren Widersacherinnen hatte messen müssen.

gg