Zürich Marathon wird zum Erfolgsmarathon – mit einem traurigen Aber

Drei Podestplätze für den LCM – eine herausragende Bilanz. SM-Silber sicherte sich  Christian Keller, SM-Bronze Regula Benz und das LCM-Frauen-Team gewann ebenfalls zu Bronze.

Ums prägende Thema Wetter kamen auch die LC-Meilen-Erfolgsläuferinnen und -Läufer nicht herum. Es war garstig – und unschönerweise je länger, je mehr nicht nur kalt und windig. Heftiger Regen, Schnee und zeitweise gar Hagel kamen hinzu. Jetzt sahen sich Läuferinnen und Läufer und deren Körper vor riesige Herausforderungen gestellt. „Dieser Zürich Marathon war mein 49. Rennen über die 42,195 km“, sagte Regula, „aber einen derart garstigen und dadurch fordernden Marathon habe ich noch nie erlebt.“

Gute Beine

Doch sie gehörte zu jenen, die sich im Ziel über ein hervorragendes Rennen entschädigt sahen und sich entsprechend freuten. Zufällig war das nicht. Regula war vorbereitet auf fordernde Bedingungen. „Zum Glück hatte ich die Winterbekleidung hervorgenommen“, sagte sie. Lange Tights, langes Shirt, Mütze, Handschuhe. So konnte sie weitgehend verhindern, dass ihr Körper auskühlte. Dennoch: Die letzten sechs Kilometer wurden extrem hart. Das Wetter setzte der ermüdeten Muskulatur zusätzlich zu.

Regula aber vermochte den Rhythmus hochzuhalten. „Ich hatte sehr lange sehr gute Beine und kam bis am Schluss ohne Krise durch“, freute sie sich. Nach 3:24:57 Stunden überquerte sie die Ziellinie. Der Gewinn der Bronzemedaille in ihrer Altersklasse war sie sich somit gewiss. Um ihren bis anhin grössten Erfolg handelt es sich – in ihrem 49. Marathon. Und dazu gesellte sich ein weiterer Medaillengewinn. Fürs Frauenteam des LC Meilen schaute zusammen mit Lisa Ab-Weber (3:08:47/Rang 33 in der Frauenwertung) und Simone van Dop (3:40:16/150) ebenfalls Bronze heraus.

Erschütternde Meldung

Aber nicht nur die LCM-Frauen räumten ab. Mit Christian schaffte es auch ein Mann aufs Podest. Mit Rang 2 in seiner Altersklasse sicherte sich der Lebenspartner von Regula gar die wertvollere Medaille. Und mit seinen 2:56:04 Stunden (Overall Rang 187) realisierte er eine vorzügliche Zeit – in seinem 55. Marathon.

Ihre Freuden über die erbrachten Leistungen nachhaltig getrübt sahen aber nicht nur die Meilener Marathon-Spezialisten. Der (Herz-)Tod des Berner Topläufers Adrian Lehmann am Vorabend des Zürich Marathons drückte nach Bekanntwerden im Ziel arg auf die Stimmung. Regula beschreibt so: „Diese Meldung ist erschütternd. Sie relativiert alles, auch die Gefühle eines solch beglückenden Tages.“

gg/Jörg Greb